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netzwerkkind
«netzwerkkind» – ein Projekt zur Gewinnung von Pflegeeltern aus dem ver-wandtschaftlichen bzw. sozialen Umfeld des Pflegekindes
Ausgangslage
Steht eine ausserfamiliäre Unterbringung eines Kindes im Raum, ist im Hinblick auf die psy-chosoziale Entwicklung des Kindes der Aufrechterhaltung von tragfähigen sozialen Beziehun-gen grosse Bedeutung beizumessen. Pflegefamilien aus dem Verwandtenkreis oder dem sozia-len Umfeld des Kindes spielen deshalb eine wichtige Rolle.
Beschreibung
Kinder können wichtige Beziehungen haben zu Personen (z.B. Freund*innen, Nachbar*innen) im sozialen Umfeld und/oder zu Verwandten (z.B. Tante/Onkel, Grosseltern). Während erstere im sozialen Umfeld des Pflegekindes (Nachbarschaft, Wohnort) angesiedelt sind, können Ver-wandte innerhalb oder ausserhalb der Lebenswelt des Kindes leben. Das Projekt fokussiert deshalb auf folgende drei Pflegefamilienformen:
- A: Verwandtschaftliche Pflegefamilie aus dem sozialen Umfeld des Kindes
- B: Verwandtschaftliche Pflegefamilien ausserhalb der Lebenswelt des Kindes
- C: Nicht verwandte Pflegefamilie aus dem sozialen Umfeld des Kindes
Entwicklung Abklärungsinstrument und -vorgehen
Im Rahmen des Projekts «netzwerkkind» hat die Sofa Stiftung ein spezifisches Abklärungs-vorgehen zur Erfassung und Auslotung der oben genannten Pflegefamilienformen entwickelt. Ein spezialisiertes Fachteam klärt im Auftrag von Beistandspersonen systematisch das ver-wandtschaftliche und soziale Umfeld des Kindes ab, mit dem Ziel eine geeignete Pflegefamilie zu finden. Diese Abklärung findet unter Einbezug der Eltern, des Kindes sowie der weiteren Bezugspersonen statt.
Entwicklung Begleitungsangebot
Kommt es aufgrund der Abklärung zu einer Unterbringung eines Kindes, so wird das Pflege-verhältnis während der Übergangsphase fachlich durch die Sofa Stiftung begleitet. Hierzu wird im Rahmen des Projekts ein spezifisches Begleitungsangebot entwickelt, welches die besonde-ren Bedürfnisse dieser Pflegekinder- und -familien berücksichtigt.
Der Einbezug der Kinder ist bei der Abklärung als auch der Begleitung des Pflegeverhältnisses zentral. Die Ausprägung der Partizipation ist alters- und entwicklungsabhängig. Um diesem Anspruch angemessen Rechnung zu tragen, wird im Rahmen der Entwicklung der Abklärungs- und Begleitungsinstrumente ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet, methodische Vielfalt bei den Instrumenten und altersgerechte Kommunikation zu gewährleisten, um eine Vertrau-ensbasis mit dem Kind zu etablieren, welche es ihm ermöglicht, sich zu beteiligen und seine Meinung zu äussern.
Pilotphase und Evaluation
Das entwickelte Abklärungs- und Begleitungsangebot wird in einer Pilotphase umgesetzt und laufend in enger Zusammenarbeit mit der ZHAW, Institut für Kindheit, Jugend und Familie be-gleitet, überprüft, evaluiert und optimiert.
Projektziel
Ziel ist es, ein Abklärungsvorgehen und Begleitungsangebot für verwandte und Pflegefamilien aus dem sozialen Umfeld zu entwickeln, welches deren spezifische Bedürfnisse berücksichtigt und einen Beitrag dazu leisten kann, dass zukünftig diese Pflegefamilienformen stärker in den Fokus rücken. Pflegekinder sollen bei einer ausserfamiliären Unterbringung, möglichst viele relevante und stabilisierende Beziehungen aufrechterhalten können.